Wut und starke Gefühle

Wut, Einsamkeit, Unsicherheit, Ungeduld, all die bösen Dinge, die wir nicht auszusprechen wagen – um sie geht es heute. Denn wir sind nicht allein mit unseren Gefühlen. Doch ausgerechnet über die intensiven sprechen wir viel zu wenig. Sind sie tabu? Sollten wir uns schämen? Es ist gerade das Benennen, mit dem die Linderung eintritt.

Psychologin Dr. Ulrike Bossmann und Autorin Isabell Prophet sprechen im Podcast über intensive Gefühle und wie wir den Umgang mit ihnen lernen können. Wir sprechen über eigene Gefühle, aber auch über die Gefühle anderer und wie ansteckend sie auf uns wirken können.

Ulrike ist promovierte Psychologin, deshalb sind Gefühle ihr Beruf. Ihr Modell für intensive Gefühle: Bleiben wir zentriert in uns selbst. Sie vergleicht das mit einem Squash-Spiel: Jagen wir jedem Ball einzeln nach und bleiben nach dem Schlag stehen, dann werden wir immer weiter rennen und immer weiter erschöpft und angreifbar bleiben. Finden wir stattdessen nach jedem Schlag zur Mitte zurück, können wir auf neue Bälle geschickter reagieren – und sparen dabei Energie.

Dieser Ort in unserer Mitte ist ein sicherer Ort. Wir verstecken uns dort nicht nur, sondern wir nutzen ihn als Basislager für alles, was in den kommenden Tagen an Emotion auf uns zukommt. Wir kriegen emotionale Spitzen nicht weg. Aber das ist in Ordnung „name it to tame it“, sagt Ulrike. Gib dem Gefühl einen Namen, um es zu zähmen. Das Gefühl darf da sein – schon, wenn wir es benennen, geht es uns damit besser.


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